Adolph Fridrich Minder, sich vor 1763 noch als „Commissionaer“ bezeichnend, übernahm vor 1767 (wahrscheinlich mit Kauf des Erbes von Peter Tietkens), die „Apputecke am Stubbenhuk, am Orde des Brauerknechtgrabens belegen“.

            

Später erhielt dieses dreistöckige Gebäude die Hausnummer 14, ab 1834 die Nummer 5.38/“>Adolph Friedrich Minder.

Er stammte aus einer alten Pastorenfamilie und war selbst, soweit historisch belegbar, das profilierteste Glied der Ahnenkette der Familie Minder.

Adolph Fridrich Minder (sen.) wurde am 24. Juli 1734 zu Sittensen geboren und am Freitag, den 31.8.1759 Bürger der Stadt Hamburg. Er wurde 1768 Adjunct zu St.Michaelis.

Er hatte zahlreiche weitere Ämter inne, so z.B. wurde er am 4. Oktober 1770 an die Viehaccise gewählt, am 30. Oktober 1771 an die Bieraccise, am 13. Oktober 1774 an die Weinaccise, 1783 an die „Regulierung der Ämter“, 1801 an die „Annehmung der Freuden“.

Er war seit 1768 Adjunct, seit 1785 Jurat, seit dem 6. Aug. 1790 Diaconus und seit dem 18. März 1807 Oberalter* zu St.Michaelis.

(*)
Die Oberalten waren bis 1860 die Vorläufer des Bürgerausschusses. Ursprünglich auf kirchliche Verfassung gegründet, entwickelten sie sich zu politischen Organen um. In jedem der fünf Kirchspiele bildeten drei Oberalte und neun diacone zusammen das „Collegium der Sechszig“. Diese bildeten zusammen mit 24 Subdiaconen und zusätzlich je 6 Adjuncten das “Collegium der Einhundertachtzig“ („180er“). Anträge des Rates der Stadt konnten erst an die „Erbgesessene Bürgerschaft“ gelangen, wenn sie in diesen drei Collegien ausreivchen beraten waren.

Er war viermal verheiratet und hatte insgesamt elf Kinder; sein siebentes aus der Ehe mit Ester Dorothea Schötteringk war der Erbe der Apotheke Adolph Friedrich M. jun.

Schon zu dieser Zeit wurden in dem der Apotheke angeschlossenem Officin Kräuteranalysen durchgeführt, auch gelegentlich forensische Giftanalysen im Auftrag der Gerichte.

Er starb hochgeachtet und viel betrauert am 28. März 1812 im achtundsiebzigsten Lebensjahr zu Hamburg St.Michaelis.

Sein Sohn A.F. Minder jun. wurde am 30(31?). Dez. 1773 zu Hamburg geboren. Er wurde seines Vaters Nachfolger in der Apotheke.


“Hypothekenamt VI 5 Bd.38-1820 (p.292)

Am 20. Oktober 1802 wurde er Bürger der Stadt Hamburg, heiratete am 12. Nov. 1805 Johanna Charlotta Minder, die Tochter seines Onkels Joh. Phillip Minder.

Er starb am 15. Februar 1822, 48 Jahre alt als Mitglied des Collegiums der Sechzig zu Hamburg.

Sein Sohn Johann Adolph Minder wurde am 10. August 1806 zu Hamburg geboren. Er wurde am Freitag, den 24. November 1831 Bürger dieser Stadt und heiratete am 25. September 1832 die Johanna Mathilde Gravenhorst, Tochter eines Predigers aus Sinstorf.

Nach dem Tode seines Vaters wurde die Apotheke verwaltet, weil er erst sechzehn Jahre alt war, bis sie am 22. November 1831 mit der Einschränkung in seine Verwaltung überging, diese nicht ohne Einwilligung der Erben zu verkaufen.

Er starb am 24. August 1836, erst 30 Jahre alt, als Adjunct zu St.Michaelis.

Nach kurzer Verwaltung durch den Apotheker Eduard Janssen (Jantzen ?) wurde zum 1. Januar 1838 die Apotheke am Stubbenhuk und das Wohnhaus No.5 durch die Witwe Johanna Mathilde Minder, geb. Gravenhorst, an Georg Ludwig Ulex verkauft.

Auszug aus dem Stammbaum der Familie Minder
[„Die Hamburger Oberalten“,Bueck1857 Hmb,StAHmb Nr.410]
[Genealogische Sammlung-Stammtafel Minder.-StA Hmb.]

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